Die Stämme

der Israeliten und Germanen

 

von Paul Senstius

 

1931

Eduard Pfeiffer, Verlag, Leipzig S3

 

 

Druck durch die Buchdruckerei Herrm. Ulrich

(Inh.: Arno Feiste), Leisnig

 

 

Die Stämme

Der Israeliten Und Germanen

 

Mit den drei Stammtafeln

 

Die Stämme der Israeliten und Germanen

Der Stammbaum der Burgunden

Die Politischen Beziehungen der Goten

 

Ganz verschiedenartig sind die Quellen, die uns über die Stammesbildung der Germanen und Israeliten aufklären. Bei den Germanen handelt es sich fast durchweg um Berichte des Auslandes, uni griechische und römische; nur aushilfsweise erscheinen daneben germanische Quellen selbst. Dagegen bei den Israeliten sind es durchweg einheimische, sind es alttestamentliche. Bei den Germanen haben die Nachrichten mehr oder minder geschichtliches Gepräge, sind dafür aber auch meist äußerlicher Natur. Sie haben seit den grundlegenden Forschungen von Zeuß der weiter prüfen den Untersuchung ein Ergebnis ermöglicht, das als ein im allgemeinen übereinstimmendes Geschichtsbild gelten kann. Das gilt für die Zeit uni Christi Geburt. Natürlich wird seine Aussage zunächst belanglos, wenn man die Verhältnisse des zweiten vorchristlichen Jahrtausends ins Auge faßt. Hier setzt nun aber das Alte Testament ein. Über seine geschichtlichen Angaben zum einschlägigen Stoff sind einige Bemerkungen nötig, da die alttestamentliche Wissenschaft vielfach nur im engeren Kreise der Gelehrten bekannt geworden ist. Danach gehen die Geschichtsbücher des Alten Testamentes, besonders die 5 Bücher des Moses, auf verschiedene Quellen und Parallelberichte zurück, die nach der babylonischen Gefangenschaft zum heutigen Alten Testament zusammengefaßt wurden. Wenn diese Quellenscheidung auch nicht ohne Widerspruch blieb, besonders wo sie bis in die Einzelheiten hinabstieg, es ergab sich doch eine gewisse Übereinstimmung über diese Fragen der alttestamentliehen Schriftstellerei. Dagegen blieb in weitem Maße strittig, wie weit die Quellen geschichtlich brauchbar sind. Für diese Frage wird die nachfolgende Darstellung bedeutsame Fingerzeige geben. 

Zum Verständnis des Alten Testaments ist die Form der geschichtlichen Darstellung wichtig, Die Geschichte des Volkes Israel erscheint als Erlebnis einer Familie von drei Erzvätern Abraham, Isaak und Jakob mit Söhnen, Enkeln usw. Diese volkstümliche Art der Überlieferung ist vielfach ganz durchsichtig, erschwert aber manchmal außerordentlich die Einsicht in die zum Ausdruck gebrachten Ereignisse. Für unsere Frage ist das Quellenmaterial immerhin merkwürdig umfangreich. Die wichtigsten seien hier gleich genannt: die Geburtsgeschichten der Söhne Jakobs I Mose 29,3i-30,24; Aufzählung der Nachkommen Jakobs, die mit ihm nach Ägypten zogen 1 Mos. 46,8-27; die zweite Zählung des Volkes IV Mose 26,1-51; das Debora-Lied, eine Dichtung aus der Richterzeit Richt. 5; der Segen Jakobs 1 Mose 49 aus älterer und der Segen des Moses V Mose 33 aus jüngerer Königszeit.

Die Aufgabe, die mir gestellt ist, ist die: zu zeigen, daß die Stammesgruppierung im Alten Testamente genau zusammenpaßt mit der germanischen. Dabei ist natürlich nicht zu übersehen, daß die alttestamentlichen Quellen von den germanistischen durch 1½ Jahrtausend getrennt sind. Es gibt daher eine Anzahl Namen, die naturgemäß in so langer Zeit verschollen sind. Doch werden die Unterschiede weniger auffällig als die Übereinstimmungen. Erst mit der Annahme des Christentums beginnt eine ganz neue Zeit in Stammes- und Staatsbildung bei den Germanen; ihre Bekehrung ist der tiefste Einschnitt in ihre Geschichte von 3½  Jahrtausenden.

Als die ältesten, d. h. mächtigsten Söhne Jakobs erscheinen die vier älteren Söhne der Lea: Ruhen, Simeon, Levi und Juda. Als Erstgeborener muß Ruben der führende Stamm sein. Aber wenn wir die Quellen des Alten Testamentes daraufhin betrachten, so erhalten wir ein nierkwürdiges Bild. Im Debora-Lied wird ziemlich spöttisch seine politische Untätigkeit hervorgehoben. Im Segen Jakobs wird diesem „ersten an Hoheit und ersten an Macht“ bedeutet, daß er in Wirklichkeit nicht der erste ist, und der Segen des Moses befürchtet geradezu seinen Untergang. Vom zweit- und drittältesten Sohne, von Simeon und Levi, behauptet der Segen Jakobs: sie waren verteilt in Jakob und zerstreut in Israel, sie wären also völlig aufgerieben worden. Dem entsprechend übergeht das Deboralied die beiden Stämme mit völligem Stillschweigen; das Gleiche tut auch der Segen des Moses mit Simeon und tatsächlich auch mit Levi. Denn wird hier Levi überschwänglich gefeiert, so ist es nicht der Stamm, sondern nur der Stand der Priesterschaft, der offenbar erst in späterer Königszeit aus Familien verschiedenster Herkunft sich zu einem neuen Scheinstamm mit altehrwürdigem Namen zusammengeschlossen hat. Diesem Scheinstamm hat die spätere Überlieferung Wohnung in 48 Städten angewiesen, nämlich den Opferstätten der alten Zeit. Weist das Josua- Buch 19,1-9 dem Stamme Simeon ein Erbteil zu, so wird das dadurch als irrig erwiesen, daß ausdrücklich gesagt wird, das betreffende Gebiet gehöre zu Juda. Dementsprechend kennt Richt. 1,1-21 keine Eroberungen Simeons, sondern nur Eroberungen Judas. Mit diesem Stamm steht es für den ersten Blick besser; bei Oberon Zusehen zeigt sich aber.auch hier dasselbe Schicksal wie bei den drei älteren Stämmen. Es ist kennzeichnend, daß das Debora-Lied sich auch fiber Juda völlig ausschweigt. I Mose 38 wird dargestellt, daß Juda sich eine Kanaaniterin zum Weibe nimmt, also sich früh- zeitig mit dein Kanaanitertum vermengt und dann den Verlust von zwei Söhnen nur wettmachen kann Durch Blutschande mit seiner Schwiegertochter Thamar. Thamar ist in Wirklichkeit eine Kanaaniterstadt ganz im Süden. Nur durch den Bund mit ihr gelingt es den schwachen Resten Judas, einen neuen, allmählich mächtig werdenden Stamm zu bilden, der sich zwar Juda nennt, aber in seiner völkischen Zusammen­setzung nur noch wenig zu tun hat mit dem ursprünglichen Stamm gleichen Namens. Daher die äußerst auffällige Tat­sache, daß Juda wohl zum Jakobs-Verband, aber niemals zu Israel gezählt wird. So ergibt sich denn das zunächst rätsel­hafte Bild, daß die vier ältesten Stämme, die Führer des Ge­samtvolkes, bis auf kümmerlichste Reste verschwunden sind. Man war daher zu unbewiesenen Vermutungen genötigt, um diesen Sachverhalt zu erklären.

In Wirklichkeit sind die vier Stämme ausgewandert nach Europa. Zunächst Ruben. Er erscheint hier wieder seit dem Jahre 451 am Rhein mit der Hauptstadt Köln unter dem Namen rib-uarier. Der zweite Bestandteil des Namens ist urverwandt mit lateinisch vir und bedeutet Männer. Also der eigentliche Name ist rib = Ruben. Das ist die nieder­deutsche Bezeichnung, die hochdeutsche zeigt sich in Orts­namen wie: Reiferscheid, Rieferath, Refrath, Rüfferscheid. Die meisten Namen führen auf die Form rib. Dieser Form steht sprachlich am nächsten: Rebekka רבקח ribqa; rib ist Kurzform. Rüfferscheid kann zurückgehen aufrub, also mit Ruben zusammenhängen. Dieser Name hat noch eine Be­sonderheit in der Rechtschreibung:  ראובן Re‘uben. Dazu ist folgendes zu bemerken. Man will durch die Schreibung die volkstümliche Nantensdeutung rechtfertigen: sehet, ein Sohn! Es handelt sich bei dem Buchstaben א 'aleph um einen Kon­sonanten, der für das Hebräische und Germanische kennzeich­nend ist. Man findet häufig bei ungeübten Schülern das א wiedergegeben durch h, z. B. bei Schreibung des Wortes: befreien. Allgemein ist diese Schreibart beim Wort: drohen = dräuen; das h in drohen hat keine etymologische Bedeu­tung wie etwa im Wort: ziehen. Im Althochdeutschen schreibt man u. a. statt uns auch huns, aber nur seitens we­niger guter Schreiber. Gute Rechtschreibung der Germanen verzichtet auf Bezeichnung des א, obwohl sie eigentlich un­entbehrlich ist, da Wörter mit Vokal-Anlaut als stabreimend gelten. Ganz unbezeichnet bleibt auch in guter deutscher Rechtschreibung das א nicht, nämlich bei der Silbentrennung. Denn man trennt in der Schrift das Wort: heraus heraus, als ob das א gesprochen würde, während die Abkürzung: raus das Verstummen des א beweist. Im Hebräischen liegt die Sache ebenso; denn man schreibt ראובן, liest aber ruben. 

Ein Sohn Rubens ist פלוא fallu', das sind Ost- und West­falen, falahi im Althochdeutschen genannt. Ob das h in פלוא  dem 1 assimiliert ist oder durch das א ausgedrückt wird, bleibe dahingestellt. Als Sohn Fallos erscheint אליאב 'eliab, der wiederum der Vater von אבירם 'abiram ist. Beide Namen sind zusammengesetzt mit אבי 'abi Vater und haben dem Stamm der Ubier den Namen gegeben, einer anderen Benennung der Ribuarier. Schon diese unvollständige Be­handlung des germanischen Stammes Ruben lehrt ihn aus­gebreitet von den Rheinlanden bis zur Elbe, also als macht­volles politisches Gebilde. 

Nun שמעון, Sim‘on. Der Name lebte fort in dem Haupt­stumm der Sueben, den Semnonen, die wir heute Schwaben und Allemannen nennen. Für die Gleichsetzung beider Na­men gibt es einen sehr bedeutsamen Beweis. Die Semnonen hatten in ihrer Heimat, im Brandenburgischen, einen heiligen Hain; dort durfte der ehrfürchtige Besucher nur gefesselt vor der Gottheit erscheinen. Dieser hervorstechende Brauch ist uralt; denn das Alte Testament spielt auf ihn an; es heißt nämlich in den Josephs-Geschichten (I Mose 42,24): Hierauf ließ er Simeon aus ihrer Mitte greifen und vor ihren Augen fesseln. Als ältester Sohn Simeons erscheint נמואל nemuel, der übrigens auch unter den Nachkommen Rubens erscheint.

Er erscheint in Europa wieder unter dein Namen: Nemeter, ansässig in der Gegend Tin Speyer. Dieser Name ist offenbar geradezu eine andere Bezeichnung Simeons. Denn wie unsere westlichen Nachbarn uns nach Simeon als Allmannen bezeichnen, so unsere östlichen als Nemeter; vgl. Namen wie nemet, nimptsch usw. 

Dann der Stamm לוי Levi, das sind die Bayern. Denn von Levis Söhnen תחק qehat und  מךל merari stammer' die Quaden und Markomannen ab. Höchst merkwürdig ist aber, daß der Name Levi ganz verschwunden ist. Denn Levi ist im wesentlichen identisch mit מאח I.ea, einem Namen von so weitgreifender Bedeutung, daß ein Verschwinden höchst auffällig erscheinen muß. Ich komme später auf diesen Fall noch zurück. Im Bayrischen heißt ein Flußsumpf Moos, z. B. Donau-Moos, Erdinger Moos. Diese Bezeichnung hat seine besondere Bedeutung, die zusammenhängt mit dem bedeutendsten Mann des bayrischen Stammes, nämlich Moses. Das Alte Testament (II Mose 2,8) führt seinen Namen auf die Königstochter zurück, weil sie ihn aus dem Wasser gezogen hatte. Im Hebäischen hat der Name nichts mit dem Wasser zu tun; im Ägyptischen heißt msw auch nur das Kind. Dagegen im Bayrischen ist er der Mann des Flußsumpfes; deutsche Namen wie Moser, Mosen sind mit Moses identisch. 

Dann יחידח Juda. Der erscheint bei den Hochdeutschen als Juthungen, bei den Anglo-Friesen als Jüten. Da die Juthungen in der heutigen Oberpfalz als Teil der Thüringer erscheinen, so wird man Juthungen als Bezeichnung aller Germanen anzusehen haben, die um Christi Geburt von Regensburg bis Magdeburg saßen. Auf die Namen der Thüringer im engeren Sinne komme ich später noch zurück. Ursprünglich saßen die Thüringer weiter nördlich, so daß sie den Anglo-Friesen die Hand reichten. Erscheinen Anglo-Friesen und Hochdeutsche sprachlich scharf geschieden, so darf das nicht als ein Beweisgrund gegen ihre Zusammen­fassung im Stamme Juda gelten. Auch der Stamm Ruben umfaßt mehrere Sprachstämme wie ja auch unsere heutigen Staaten innerhalb des Reiches, besonders auffällig Olden­burg. Entsprechende staatliche Gebilde gab es natürlich auch in alter Zeit. Für die Nordhälfte Judas ist noch wichtig der Name der Sachsen. Er ist noch so jung im Anfang unserer Zeitrechnung, daß ihn Tacitus ganz übergehen kann. Ptole­mäus nennt neben ihm in Holstein die Φαροδεινοί. Das ist der alte Name; denn der wichtigste Sohn Judas heißt פכט pherez; die Ableitung von Thamar wird rein schriftstellerisch sein und bedeutet nur eine Verstärkung des Stammrestes durch Zutritt von Kanaanitern. Diese Farodinen haben später der Stadt Verden a.d. Aller den Namen gegeben; ausdrücklich wird überliefert, daß in der Gegend der Stadt die Stor­warn, das sind ein Zweig der Sachsen aus Holstein, sich niedergelassen hätten. Es handelt sich dabei um die allge­meine Verschiebung der deutschen Germanen nach Südwesten. Der Sohn des Pherez חמיפ chamul hat der Stadt Hameln den Namen gegeben. Ist es richtig, die bekannte Ratten­fängersage auf schwere Verluste an junger Mannschaft zurückzuführen, so wird man am besten an die Schlacht von Horma zu denken haben, bei der Juda als Vorhut des Heeres sicher schwer gelitten hat (IV Mose 14,45; 2, 1-9). Gewisse Zweifel rufen die Chasuarier, die Has-Männer hervor. Zu­nächst mal die übliche Namenserklärung: Männer an der Hase ist deshalb unwahrscheinlich, weil sie Jahrhunderte, nachdem sie die Wohnsitze an dem Flüßchen mit rheinischen Gebieten vertauscht hatten, immer noch nach ihm genannt worden wären. Die Deutung wird nicht besser, wenn man statt auf die Hase selbst auf den Hasengau zurückgreift. Dieser ist vielmehr nach den Chasuariern genannt worden. Der Stammesname entspricht dem alttestamentlichen האייו chezron. Er erscheint als Sohn Rubens oder Enkel Judas von Pherez. Seine Zugehörigkeit war also zwischen beiden Stämmen strittig. In der deutschen Geschichte haben sich die Chasuarier in unzweideutiger Weise zu Ruben gehalten; ebenso wie die Amsivarier, deren Namensdeutung: Ems-männer (Amisia Ems) etwas günstiger dasteht; allerdings wird statt Amsivarii auch vielfach Ampsivarii geschrieben. Dagegen gehörten sicher zu Juda die Angrivarier, später Engem genannt; denn der Name ist abzuleiten von dem ältesten Sohn Judas עי`er, der restlos von Asien nach Deutschland auswanderte. Der Konsonant צ` wird gut durch zig wiedergegeben; da er aber im Germanischen nicht als Anlaut stehen kann, so ist noch ein Vorschlagsvokal hinzugetreten. 

Der vorläufige Nachweis der vier älteren Leastämme auf europäischem Boden lehrt, daß sie die Gruppe der Westgermanen, also der Hauptmasse der Germanen darstellen; sie sind also in der Tat führend unter dem Gesamtvolk der Germanen und Israeliten gewesen.

 Nun die zweite Gruppe des Volkes, die Kinder der Bilha, Dan und Naphthali. Mit der פכחת Bilha kommen wir zu den Kebsweibern Jakobs. Gibt Rahel ihre Magd ihrem Manne zur Ehefrau, so in der Absicht, die aus der neuen Ehe hervorgehenden Kinder rechtlich für sich zu beanspruchen. Ganz so handelte noch in neuester Zeit eine japanische Kaiserin. Da sie kinderlos blieb, gab sie ihrem Gemahl eine ihrer Dienerinnen. Deren Sohn, der Kaiser wurde, galt rechtlich als Sohn der Herrscherin. Ähnliche Verhältnisse kannten die Germanen, so sehr auch die Einehe vorgeherrscht haben mag. Daher der bekannte Ausdruck: Kind und Kegel, wobei Kegel das Kind der Nebenfrau bezeichnet. Mochte auch das Christentum die Einehe fordern, die tatsächlichen Hofsitten waren stärker; nicht bloß die Merowinger und älteren Karolinger behalten die Sitte der Nebenfrauen bei, son­dern auch noch bei den Bourbonen ist die maitresse en titre amtliche Person am Hofe, im Range nur von der Königin übertroffen, so daß Ludwig XIV. den Maitressen-Kindern so­gar Erbfolge zuerkannte. Daraus ergibt sich, daß die Söhne der Kebsweiber durch solche Darstellung als Stämme von geringerer Macht bezeichnet werden; im übrigen sind sie Ger­manen und Israeliten genau so gut wie die Söhne der Lea und Rahel. 

צז Dan, der älteste Sohn der Bilha, erscheint im Alten Testa­mens als unbedeutender Stamm, der vergebens versuchte, west­lich von Jerusalem sich einen haftbaren Besitz zu verschaffen; angeblich erreichte er auch zeitweise das Mittelmeer, so daß das Debora-Lied ausruft: Dan — warum weilt er bei den Schiffen? (Richt. 5,17; in Wirklichkeit handelt es sich wohi nach dem betreffenden Ausdruck (צףך ) und Aussage des Richterbuches (1,34-35) nur um das armselige Herumlungern des besitzlosen Hafenarbeiters. Denn die Lage wurde durch den Druck der Philister so verzweifelt, daß der ganze Rest des Stammes, nur noch 600 wehrfähige Männer stark, ob­wohl in solcher Lage jeder noch halbwegs aufrechte Mann von 10-60 Jahren Waffen trägt, sich aufmachte und durch schnödeste Gewalttat sich an den Jordanquellen einen neuen, aber auch jetzt noch ganz kleinen Besitz eroberte (Richter 17-18). Da nimmt sich der Nachbarbesitz des Bruderstammes נפהפ Naphthali ganz stattlich aus, auf der Karte nämlich; denn alle Stämme in Galiläa besaßen tatsächlich nur oasen­artigen Besitz innerhalb der festen Kanaaniter-Städte, die erst in der Königszeit wirklich unterworfen, aber schwerlich assimiliert wurden. So in stark abgeschwächtem Maße dasselbe Bild wie bei den vier besprochenen Leastämmen; die beiden allerdings von Hause aus schwachen Stämme stellen im Morgenlande nur schwache Reste dar.

Und in Europa? Da erscheinen die Kinder Bilhas als die Nordgermanen. Wie an Juda sich Dan anschließt, so an die Juthungen und Jüten die Dänen. In der Zeit der Völkerwanderung saßen die Dänen noch in Skandinavien, im Süden in Schonen und an der heutigen Westküste Schwedens, während die Inselwelt und Jütland noch von Angeln und Jüten, also dem Stamm Juda besetzt war. Erst nach ihrem Abzug sind die Dänen in ihren heutigen Besitz gekommen. Dänen und Schweden bilden den Norwegern gegenüber eine besondere Sprachgruppe. Dementsprechend ist der einzige Sohn Dans שהחם šucham (IV Mose 26,42); (in I Mose 46,23 verschrieben חשים chušim). Dies שףהם, wohl richtig zu lesen swecham, sind die Suehans oder Svear die Schweden. Jordanes bezeichnet die Dänen als Abkömmlinge (stirps) der Schweden; in der ältesten Zeit ist der Ehrenvorrang der Dänen unbestritten. Nächste Verwandte der beiden Völker, aber doch von ihnen scharf geschieden, sind die Norweger, genau wie neben Dan ein Vollbruder steht, Naphthali. Die Germanistik nimmt an, daß die Teilstämme Norwegens jung sind, erst bei der Besetzung des Landes entstanden sind. Dazu paßt der alttestamentliche Befund. Am sichersten nachweisbar ist Naphthalis Sohn  יחאאמ jachze‘el; der verkürzte Namen (ohne אמ Gott) lebt fort in den Egdir, einem Stamm an der südspitze Norwegens. Wenn die Germanen den Namen Naphthali deuteten als Neffen, d. i. Nachkommen Thalis, so könnte er fortleben als Thilir in den durch den Wintersport bekannten Telemarken. So läßt sich vielleicht auch der römisch- griechische Name Thule als Bezeichnung Norwegens erklären. Der alte Name für die Bewohner von Oslos Umgegend ist Raumaricii. Nun wird im Segen des Moses von Naphthali gesagt: Meer und Südland nimm in Besitz, wo doch beim See Genezareth Nordland ist. Der Name für Südland ףדום darom könnte recht wohl von dem Unterstamm der Raumariken abgeleitet sein. Kann auch kein Zweifel sein, daß die Norweger von Naphthali abstammen, so bleibt doch immer die bemerkenswerte Tatsache, daß wir hier mit unsern ein­schlägigen Kenntnissen am ungünstigsten gestellt sind. Zah­lenmäßig sind die Nordgermanen immer schwach gewesen den Westgermanen gegenüber, das erläutert die Ableitung von einem minder berechtigten Kebsweib. Nach Bilha, ur­sprünglich פמהה bilhat werden vermutlich Großer und Kleiner Belt und das Baltische Meer genannt sein. Nach bilhat heißen die Dänen auch Beorht-Dene. 

Es folgen die beiden Söhne des zweiten Kebsweibes, der גכפה Silpa, nämlich Gad und Asser. Bei Asser finden wir die Schwäche wieder, die wir bei den älteren Stämmen im Morgenlande feststellen mußten. Vielleicht war Asser ge­radezu der schwächste mit seinem schmalen Grenzstreifen Galiläas, wo noch stärker als im Hinterland das Kanaaniter­tum überwog. Dem gegenüber mußte das Gebiet des Bruder­stammes Gad im Ostjordanland als bevorzugt gelten; doch hat auch der hochstrebende Sinn Gads ihm nur eine mäßige Bedeutung in der Geschichte Israels verschafft. Der Schwer­punkt der beiden Silpa-Stämme lag in Europa. Hier stellen sie die Gruppe der Ostgermanen dar, und zwar erscheinen hier Gad und Asser als Goten und Lygier oder Vandalen. 

Zunächst Asser. Sein Name אשד `ašer kehrt wieder in den Skiren, die vermutlich ein anderer Name für die Bastarnen sind, den Vorläufern der Goten im heutigen Südrußland. Um den andern Namen Bastarnen zu erklären, müssen wir ihn zusammenbringen mit dem Namen für alle europäischen Söhne Assers, ja vielleicht für alle Ostgermanen, die Vandalen, ein Name, der später auf einen Einzelstamm verengert wurde. Ein anderer Stamm der Vandalen waren die Naharna­valen. Dieser Name ist zu zerlegen: naharna-vali. Der zweite Bestandteil dieses Namens entspricht אכ 'el Gott, sein erster ist נהכיז nah‘rain, das ist die syrische Form, entsprechend im. Ägyptischen naharina; im Alten Testament heißt es אךפכהכים `ram‘nah‘raim Syrien der beiden Ströme, nämlich des Euphrats und des Tigris; gemeint ist Nordsyrien, das Land von Haratt. Die Naharnavalen sind also Verehrer einer nordsyrischen Gottheit. Es lag in Nordsyrien ein großer Tempel in Hierapolis, einer Stadt westlich vom Euphrat, nicht weit von Haran entfernt. Die weibliche Gottheit, um die es sich dabei handelt, ist die עכה a‘nath, die in einer griechisch-semitischen Inschrift der Athene gleichgesetzt wird und in Palästina in mehreren Ortsnamen erhalten ist. Nach dieser Anath sind die Vandilier genannt. Da die Anath ein Sondername für die  עשפדפ`astoreth Astarte ist, so erklärt sich daraus der Name der Bastarnen; das anlautende b ist griechisch und entspricht lateinisch v, vgl. Βανδίλοι Vandili. Wurde im Hain der Naharnavalen ein göttliches Brüderpaar verehrt, so werden Gad und Asser damit gemeint sein; zu צד gäd vgl. צד gad Glücksgottheit und zu אשך 'ašer אשנה a‘sera der Pfahl der Astarte. Trägt der Priester des Brüderpaares weiblichen Schmuck, so weist das hin auf den syrisch- armenischen Greuel der freiwilligen religiösen Selbstentmannung und Anlegung weiblicher Kleidung, um der verehrten Abart der Astarte ähnlich zu werden. Die Unterabteilungen der Lygier, die Όμανοί und Βούϱοτ entsprechen Assers Söhnen נפכה jimna und בריצע beri‘a. Der Name von Assers Sohn כשךח oder נשץ oder jišwa oder jišwi wurde gedeutet nach שךע šaw’e erlogen; und daher als Lugii, d. h. Lügner ins Germanische übersetzt. Man deutet den Namen Lugier auch als Eidgenossen; dieser Bedeutung entspricht aufs genaueste der Namen eines anderen Sohnes oder Enkels von Asser הבד cheber.

Viel wichtiger als Asser ist sein Bruderstamm Gad. Zuerst der Segen Jakobs (1 Mose 49,19) והדא זנידני  גדיר גר עמב ינד Gad, Streifscharen scharen sich wider ihn; er aber drängt ihnen nach auf der Ferse. Bei diesen Wortspielen mit dem Namen Gad sind bemerkenswert die Formen: ינהנף je‘gudennu und ינד jagud, weil sie auf die Aussprache des Stammesnamens gud = Gutones Goten führen.

Die Goten zerfallen in West und Ostgoten. Nun heißt ein Sohn Gads אפלן zephon Norden; dieser אפלן erscheint in Europa als Taifali oder Thaifali. Nun gibt es noch einen vierten gotischen Stamm, die Gepiden; das wären denn also die Südgoten. Was soll nun die Bezeichnung nach den Him­melsrichtungen? Nach IV Mose 2 war das rechteckige Lager Israels nach den Himmelsrichtungen angelegt. Der Osten kam Juda mit Isaschar und Sebulon zu, der Süden Ruben mit Simeon und Gad, der Westen den drei Rahelstümmen Ephraim, Manasse und Benjamin und der Norden dem Rest der Kebsweiber-Stämme Dan, Asser und Naphthali. Wie nun die Bezeichnung der gotischen Stämme lehrt, wurde auch das Germanenlager nach den Himmelsrichtungen angelegt. Darauf wird sich die vielgenannte Dreiteilung und Vierteilung der Germanen beziehen. Wir sind allerdings bei diesem Gebiet auf ziemlich unsichere Vermutungen angewiesen, weil die äußerliche Berichterstattung von Griechen und Römern sich hier besonders als mangelhaft herausstellt. 

Die West und Ostgoten haben noch Sondernamen, näm­lich Terwingen und Greutungen. Das halte ich für keine Namen im eigentlichsten Sinne, sondern für militärische Aus­drücke. Terwingen leite ich ab von הךהץה  terwa‘ Kriegs­geschrei, Alarmblasen; da ע im Germanischen am richtigsten durch ng wiedergegeben wird, deckt sich das hebräische Wort mit dem gotischen Namen völlig. Die Greutungen könnten vielleicht abzuleiten sein von עךדה `erwa, עךדה `erwat, einem militärischen Fachausdruck für eine schwache Stelle, so daß die Greutungen eine Ehrentruppe für die gefährdetste Stelle im Kriege waren. Da Gad einen Sohn אךי `eri hat, dieser Name aber in unvoilkommener älterer Schrift für מדיה `erja stehen könnte, so könnten die Greutungen von diesem Sohn Gads abstammen. Viel leicht haben die Gepiden auch einen militärischen Namen, פפידים גיר k‘phirim Löwen, Heiden. Man beachte dazu, daß im Segen Jakobs Juda, im Segen des Moses Dan als אדגה junger Löwe bezeichnet wird; dabei kamen beiden Stämmen im Lager Führerstellen, wohl Torwachen, Mt. Auch Gad wird im Segen des Moses als ניד Löwe bezeichnet. Das d statt r im Namen Gepiden könnte auf undeutliche hebräische Schreibart zurückgehen. 

Äußerst merkwürdig ist das Umsichgreifen der Goten, der entschiedene Versuch, nicht bloß die übrigen Ost-, sondern auch die West und Nordgermanen in Abhängigkeit zu bringen. Ein Teil der Schweden nahm den Namen Goten (Gauten) an; von Gotland bis Gotenburg erstreckte sich ihr Gebiet; sie unterschieden auch West und Ostgoten, auch der Name der Greutungen ist im Norden nachweisbar. Dann die Eruler, die nicht umsonst mehrfach in Gesellschaft der ostgermanischen Goten erscheinen; stammen sie doch ab von Gads Sohn אןאבי ‘ar‘eli. Ein Teil des Volkes nahm seine Wohnsitze unter. den Schutz der schwedischen Goten nördlich von Schonen in Smaland, richtiger geschrieben wohl Smalland, denn שמאבי smali heißt nördlich. Das angrenzende Schonen wird seinen Namen haben von Gads Sohn שיבי. Es wird auch nicht Zufall sein, daß der Gesamtname der Skandinavier Hillevionen iibereinstimmt mit den lugischen Helväonen. Bei den Norwegern erscheint ein Teil der gotischen Rugier; außerdem auch Haruden, die Abkömmlinge von Gads Sohn אךורarod.

Nun die Goten bei den Westgermanen, zunächst den Thüringern. Gotha ist der Gotenfluß; der Name Thüringer ist identisch mit Terwinger, es ist nur bei der hebräischen Schreibung w und r umgestellt worden, ebenso wie bei den Tho­ringern, einem fränkischen Stamm, der ebenfalls den west­gotischen Ehrennamen übernommen hat. Sprachlich nichts zu tun mit Thüringern hat der andere Name Hernun-Duren, der niemals ohne den Beisatz Hermin erscheint. Ich betrachte diese Bezeichnung als ein Erzeugnis des 6. vorchristlichen Jahrhunderts, wobei die alttestamentlichen Verhältnisse nicht in Frage kommen. Sollte der zweite Bestandteil in den Na­men der Brukterer und Tenchterer nicht auch eine Verkür­zung aus Terwingern sein? Dann ein bis jetzt unbekannt ge­bliebener Stammesname, die Osner in Osnabrück und am Osning, dem richtigen Namen des Teutoburger Waldes; es handelt sich um die Nachkommen von Gads Sohn אזבי 'osni. Viel wichtiger sind die Nachkommen von Gads Sohn הגי chaggi, nämlich die Chauken, ein großes Nordseevolk von Eins bis Elbe, wohl das Hauptvolk der Sachsen. Zählen manche Gelehrte die Chauken vielmehr zu den Franken, weil diese besonders in der Dichtung als Hugen bezeichnet wer­den, so wird es sich wohl um eine weitere Ausbreitung der chaggi zu den Rheinländern handeln. Dann scheinen die Langobarden unter gotische Herrschaft geraten zu sein. Sie stammen, wie zu schließen ist aus Königsnamen wie Audoin, Autharich, wohl ab von Simeons Sohn אהך 'ohad, erwähnt 1 Mose 46, aber nicht IV Mose 26; der angeblich alte Name Vinniler würde bestätigt werden durch Königsnahen wie Audoin und Alboin. Der geläufige Name (Lango-)Barden wird abzuleiten sein vom germanischen barditus Schlacht­geschrei; Barden ist eine Übersetzung von Terwinger. Man beachte dabei, daß Langobarden und Friesen gotisches Recht hatten.

Zum Schluß möchte ich noch die Cherusker erwähnen, die auf einige Zeit den Ostfalen die Führung in der germanischen Welt verschafften; die ganze Art der cheruskischen Großen im Aufschwung und Niedergang erinnert so ganz an gotisches Wesen, dessen Offenbarung in der Geschichte mit dem Vorspruch aus dem Segen des Moses versehen werden könnte: Gepriesen sei, der Gad weiten Raum schafft. Bei der gotischen Ausbreitung nach Westen und Norden fragt es sich, wie wir sie uns vorstellen müssen. Nun zeigen sich in keiner der betreffenden Mundarten irgendwie besondere gotische Beimengungen. Daraus ergibt sich, daß keinesfalls große gotische Volksmassen übersiedelt wurden. Es wäre ja auch gar nicht abzusehen, wie der gotische Hauptstamm so beträchtliche Abzweigungen hätte abgeben können. Es sind wohl nur vereinzelte Adelsfamilien, die aber verstanden haben, die geistige Führung an sich zu reißen. Diese Wendung der Dinge hängt zusammen mit der Schöpfung der germanischen Literatur; denn etwa zur Zeit des Perikles ging die germanische Welt in der Schrift von der hebräischen zur Volkssprache über. Die Mundart, die in der neuen Schriftsprache zum Ausdruck kam, war die gotische, so daß die Runen mehr oder minder gotisches Gepräge verraten; erst das eindringende katholische Christentum hat die beherrschende Stellung der Goten vernichtet. Ihr Übergewicht ist die einschneidendste Neuerung, die im politischen Leben des vorchristlichen Germanentums eingetreten ist. Allerdings ist diese Änderung auch schon vorgebildet im Alten Testament. Bei den Volkszählungen und der Lagerordnung Israels (IV Mose 1; 2; 26) erscheint Gad getrennt von den drei anderen Söhnen der Kebsweiber im Anschluß an Ruben und Simeon in unter den Leasöhnen als gleichberechtigt. Von dieser Rangerhöhung Gads handelt auch die Geschichte des Richters Jephtha (Richt. II). Er wird bezeichnet als Sohn Gileads. Gilead im engeren Sinne ist das Gebiet Gads, im weiteren das ganze Ostjordanland. Wird Jephtha als Sohn einer Bahlerin bezeichnet und ausgestoßen, so wird hier in gehässiger Weise Gads Abkunft von einem Kebsweib dar­gestellt. Die Tochter, die er opfern muß, ist offenbar ein Ab­bild der Silpa; auf sie soll Gad verzichten, wenn er als gleichberechtigt von den bevorrechteten Lea- und Rahelstämmen anerkannt sein will.

Die Ostgermanen standen seit Alters unter der Herrschaft von Königen, während die andern Germanenstämme mit Aus­nahme der Schweden republikanische Verfassungen besaßen. Auch diese ostgermanische Sonderstellung ist im Alten Testa­ment zu belegen. Im Segen des Moses (V Mose 33,21) heißt es: Dort lag der Anteil für einen Stammesführer bereit, aber mit den Häuptern des Volkes vollstreckte er Jahwes Gerech­tigkeit und seine Gerichte gemeinsam mit Israel. Während auch unter der Herrschaft des Königtums die Stämme ihre ererbte republikanische Verfassung beibehielten, hatte Gad eine monarchische Verfassung; der dortige Fürst hatte eine Stellung wie etwa die deutschen Herzöge seit der sächsischen Kaiserzeit. Wir sind nun in der glücklichen Lage, etwas Ge­naueres von diesem gotischen Herzogtum zu wissen. II Sam. 17, 27-29 wird berichtet, daß Barsillai, der Gileadit aus Roge­lim, mit zwei anderen Großen Nahrungsmittel, Bettzeuge, Töpfe usw. heranschafft, um den flüchtigen David mit seinem ganzen Volk zu unterstützen, eine Aufgabe, die offensichtlich über die Leistungsfähigkeit eines Privatmanns weit hinaus­ging; er wird auch dementsprechend als sehr mächtig und reich bezeichnet (II Sam. 19,23). Dieser פבזפי barsillai ist noch besonders bemerkenswert, weil er einen gotischen Namen besitzt. Er besteht aus den Bestandteilen bar-sillai. Das erste Wort bar heißt Sohn. Es ist uns geläufig durch Eigen­namen des Netten Testaments, wie Barrabbas, Barnabas, Bartholomäus usw. In alter Zeit begegnet es uns nur in unserm Namen. Das echt hebräische Wort dafür ist אד ben, man vgl. z. B. einen Namen wie Benjamin. Seine Verdrängung durch bar läßt sich mit den Mitteln der hebräischen Sprache nicht erklären; denn bar ist abzuleiten von gotisch baur (lies: bor) Sohn, verwandt mit unserm Wort geboren. Der zweite Bestandteil unseres Namens erklärt sich daraus, daß von ihren eigenen Nachkommen die Stammutter nicht זבםה silpa, sondern זפה silla genannt wurde. Daher heißt ein Zweig der Vandalen Silingen, verkehrterweise mit einem I geschrieben. Der Siling mit hebräischer Endung ist זמי sillai, hier richtig mit zwei I geschrieben. Barsillai Sohn des Silla-Nachkommens ist also kein Name, sondern ein Titel; Fürst der Goten, so kann man sinngemäß ihn wiedergeben. Die Hauptstadt dieses Fürsten ist roggini, genannt nach dem gotischen Stamm der Rugier. Es ist noch zu besprechen der Sohn Gads אאפד 'ezbon, der nur 1 Mose 46, aber nicht IV 26 erwähnt wird; dabei berücksichtige man, daß im He­bräischen b dem in ganz nahe steht. Danach stammt von Ezbon ein Zweig der Bastarnen ab, die Άτμονοτ. Bei keinem Germanenstamm außer den Franken sind die alttestament­lichen  Abstammungsverhältnisse so klar wie bei den Goten.

Auf die Stämme der Kebsweiber folgen noch zwei weitere Leastämme, Isaschar und Sebulon. Dein Isaschar gelang es, durch eine Reihe Kanaaniterstädte getrennt von Joseph, sich ein Gebiet zu erobern, das für galiläische Verhältnisse immerhin gut war; vielleicht war Isaschar im Morgenland das stärkste Überbleibsel der Leastämme. Dagegen war das Nachbargebiet Sebulons ähnlich ungünstig wie das Assers, weil es durchsetzt war von Kanaaniterstädten. Vermutlich waren beide Stämme von Hause aus unbedeutend, in Europa sind sie es auf jeden Fall. Hier erscheinen sie unter etwas eigenartigen Verhältnissen, die allerdings überhaupt für diese Spätlinge Leas kennzeichnend sind. Seltsam ist gleich die hebräische Schreibung des Namens Isaschar ןששבד, die im ganzen Alten Testament einzigartig ist. Wahrscheinlich ist das Streben dabei, irgendwie den Namen mit שבד Lohn, den man zu geben oder zu empfangen hat, in Verbindung zu bringen. Nun heißt aber im Gotischen dulgs Schuld und damit bringt man einen Stamm etwa am Westufer der unteren Elbe in Verbindung, die Dulgubnii die Zinspflichtigen. Nun paßt zu diesem dulgs der Name des Erstgeborenen von Isaschar, פלםק tola', andererseits behauptet in Obereinstimmung mit dem Wort Dulgubnii der Segen Jakobs, daß Isaschar zum dienstbaren Fröner herabgesunken sei. Wird er dabei als Esel bezeichnet, so beachte man, daß das Wort המד der Rötliche heißt, wie פןכע tola' der Scharlachrote. Dazu vergleiche man wieder die Reudigni die Roten, einen sächsischen Unterstamm in Holstein. Von lsaschars Sohn ןשיב jašub  stammen ab die Schwaben in Schleswig, um Schwabstedt nördlich der Eidermündung; hier erscheint also der so wichtige Sueben-Namen im Allen Testament. Dasselbe gilt vom Stamm der Bayern, der zusammenzubringen ist mit einem andern Sohn Isaschars מדה puwwa; da die Abkömmlinge dieses Unterstammes aucht פןני puni genannt werden, könnten sie der Insel Fünen den Namen gegeben haben; vgl. auch Fanö, die jütische Nordseeinsel. Das hebräische Sprachgefühl brachte den Stammesnamen Levi zusammen mit einem Verbum בןה l w j in der Bedeutung: sich hinzugesellen, besonders von ehelicher Anhänglichkeit, wo es sich also um ein Paar handelt. Danach könnte baji, bajuwarii Bayern eine germanische Übersetzung von Levi sein; vgl. auch die Ableitung von bei, nämlich beide, wobei es sich auch um ein Paar handelt. Möglich wäre, daß das Paarweise darin zu suchen wäre, daß der eine Teil des Stammes hebräisch, der andere germanisch gesprochen hätte.

Die Nachkommen Sebulons sind noch auf den vier Inseln Sylt, Amrum, Föhr und Helgoland erhalten. Diese Inselbewohner haben sich nie als Friesen bezeichnet, können sich sogar in einheimischer: Mundart mit ihnen nicht verständigen, weil sie eben einen selbständigen Jakobsstamm darstellen, so gering ihre Zahl auch ist. Nach יבכין sebulun heißen sie bei Ptolemäus Sabalingier; nach seinem Sohn םבד sered heißt die Insel Sylt, beachte die syrische Vertauschung von r und I, und nach אביו 'elon, d. i. (Sohn eines) kultischen Baumes die Insel Föhr, eigentlich Föhreninsel; sie ist die einzige Nordseeinsel mit Wald.

Unsere beiden Bruderstämme wirken höchst seltsam. Man darf aus den Namen Sueben und Bayern nicht etwa folgern, sie hätten unter den Leastämmen jemals eine führende Stel­lung gehabt. Entsprechend dem Lager Israels erscheinen sie als bloßes Anhängsel Judas. Jene beiden wichtigen Na­men erscheinen nur zufällig im Alten Testament bei Isaschar erhalten. Bei den griechisch-römischen Schriftstellern werden die Bayern mit den gallischen Bojern zusammengeworfen. Daher werden die Bojer in Böhmen als Gallier ausgegeben. In Wirklichkeit sind es zweifellos Bayern, die teilweise mit ihrem Stammesbruder Ariovist in Streit gerieten. Die Gegner seiner neugebackenen Herrschaft mußten aus ihrer Heimat weichen, bekämpften darauf den Schwager Ariovists, den Fürsten der Noriker, und schlossen sich dann seinen Feinden an, den auswandernden Helvetiern. Sie sollten dem schließlichen Schicksal ihrer Bundesgenossen entgehen. Denn so rücksichtslos Cäsar die großen Volksbewegungen der Ger­manen unterdrückte, grundsätzlich unterstützte er alle schwä­cheren germanischen Stämme, um sie später gegen aufstän­dische Gallier gebrauchen zu können. Daher siedelte er die Bojer als Aufpasser bei den Äduern an. Weil er aber es nicht wahrhaben wollte, daß er von vornherein auf die Unter­werfung der Gallier ausgegangen ist, verschleiert er den rich­tigen Grund und verschweigt wohlweislich das germanische Volkstum der Bojer, so daß die Späteren dadurch gründlich getäuscht worden sind.

Die jüngsten aber äußerst wichtigen Stämme sind die Söhne der Rahel, Joseph und Benjamin. Sie müssen in unserem Zusammenhang zunächst sehr befremden. Denn entsprechen die Nachkommen der Lea, Bilha und SiIpa den West-, Nord- und Ostgermanen, so fragt sich, wie soll man die Kinder der Rahel auf europäischem Boden unterbringen? Gewiß könnte man sich zunächst mit der Erklärung helfen, daß die Rahelstämme vollständig im Morgenlande zurückgeblieben wären. Denn ihnen gehört die Hauptmasse Israels an, ihnen kommt in gewisser Hinsicht der Name Israel allein zu. Im Westen des Jordans ist es besonders der jüngere Josephssohn Ephraim zwischen seinem älteren Bruder Manasse und dein Oheim Benjamin, im Osten des Flusses ist es Manasse allein. Aber man würde irren, wenn man meinen würde, sie wären in Europa nicht vertreten. Man muß eben sich ihre Entstehung klar machen. Dabei ist ihre Jugend zu beachten. Von Benjamin wird ausdrücklich gesagt, er wäre nicht in Haran, sondern in Palästina geboren (1 Mose 35,16-18). Damit ergibt sich, daß die Rahelstämme geschichtliche Gebilde ganz besonderer Art sind. Sie sind aus älteren gleichartigen Gebilden auf grund neuer Ideen abgesplittert, etwa wie die Reformation aus der römisch-katholischen Kirche oder der Sozialismus aus dem Liberalismus. Die Art des geschichtlichen Vorgangs bleibt im allgemeinen dunkel, weil unsere Quellen in dieser Hinsicht uns meist im Unklaren lassen.

Die Herkunft Benjamins läßt sich noch feststellen. Denn der Name besagt ja: Sohn des Jamin; dieser ימין Jamin ist ein Sohn Simeons. Benjamin ist also eine Abzweigung der Schwaben oder Allemannen. Dafür gibt es noch eine sehr merkwürdige Bestätigung. Als ich noch vor dem Weltkriege die Abstammung Benjamins erkannt hatte, las ich zufällig in der „Rheinisch-Westfälischen Zeitung" eine statistische Ausführung über das Reichsheer. Dabei wurde auch die Häufigkeit der Linkshändigkeit erörtert; während bei den Soldaten der übrigen Landschaften diese körperliche Eigen­tümlichkeit sich in bescheidenen Grenzen hielt, schwoll sie nach der Südwestecke des Reiches, nach dein Bodensee zu, an zu 5% der Gesamtzahl. Da fiel mir ein, daß der Richter aus dem Stamme Benjamin, Ehud (Richt. 3,0, Linkshänder gewesen ist. Nun wird im Schluß des Richterbuches (19-21) berichtet von der fast völligen Ausrottung Benjamins; wahr­scheinlich bezieht sich der äußerst eigenartige Bericht auf die schweren Verluste des Stammes bei dem Untergang Sauls. Wie dem auch sei, für uns bleibt auch bei jeder andern Aus­legung eine geschichtliche Bemerkung bedeutsam: Unter den 26 000 Kriegern Benjamins waren 700 auserlesene Schleuderer, die sämtlich linkshändig waren (20,15-16). Das sind beinahe 3% der Gesamtzahl, wozu dann noch weitere Links­händer unter anderen Waffengattungen anzunehmen sind. Wir sehen also hei Benjamin und den Schwaben eine scharf umgrenzte körperliche Besonderheit; das tut man gut, zu be­achten, wenn man die Frage untersuchen will, wieweit die heutigen deutschen Stämme rassenmäßig ihren Altvordern entsprechen. Als ein Widerspruch könnte erscheinen der Namen ימין jamin, denn der heißt rechts; er wird wohl zu deuten sein: zwar linkisch, aber doch der Rechte. Dem­entsprechend heißt der ursprüngliche Name Benjamins (1 Mose 35,18) פך־אןכי ben-'oni Sohn meines Unglücks, das aber auch bedeuten kann: Sohn meiner Kraft. Erscheinen unter den Sueben Ariovists Haruden, so stammen sie ab vom Enkel Benjamins אךד (IV Mose 26,40), der sprachlich dern Sohne Gads אךןך ‘arod und damit den norwegischen Haruden nahekommt.

Hier können wir noch anschließen die Erledigung einer Frage, die mit den bisherigen Mitteln nicht möglich war. Die Burgunden zählt man meist zu den Ostgermanen, häufig aber auch zu den Westgermanen, weil die Form ihrer Eigennamen und das allemannische Wesen der sogenannten burgundischen Mundart in der Westschweiz dorthin weisen, weiterhin auch die freundschaftliche Nachbarschaft zu den Allemannen, die unter dem Namen der Semnonen schon in Ostdeutschland an ihren Grenzen gewohnt hatten. Die Burgunden haben nun offenbar ihren Namen von פדיעה beri‘a, einem schon erwähnten Stamm Assers; aber Baia. wird auch als Sohn Ephraims (I Chron. 7,23) und als irgend ein Nachkomme Benjamins (I Chron. 8,13-16) bezeichnet. Danach sind die Burgunden ein Mittelglied zwischen den Ost- und Westgermanen, zwischen den Vandalen und den Schwaben, so daß die oben genannten Meinungen beide zu Recht bestehen.

Ehe wir das Verhältnis Josephs zu den Franken besprechen können, muß erklärt werden die sittliche Schuld Rubens. Er verging sich nämlich an dem Kebsweib seines Vaters Bilha (I Mose 35,22), und deswegen verkündet ihm Jakob (I Mose 49, 3-4), daß er aus dein Recht des Erstgeborenen ausgeschlossen wird, das damit Joseph zufällt. Es fragt sich nun, wie diese Bemerkung geschichtlich zu erklären ist. Man hat behauptet, Ruben hätte länger als das übrige Volk die blutschänderische Sitte festgehalten, daß heim Tode des Vaters der Sohn die etwaige junge Stiefmutter zu seiner Ehefrau gemacht hätte; allerdings ist dieser Annahme nicht günstig, daß in unserem Falle der Vater noch lebt und die Stiefmutter Ruben nicht gleichaltrig ist, sondern seiner Mutter im Alter gleichkommt. Dann hat man allerdings ohne beweisende Unterlagen vermutet Vergewaltigung der beiden Bilhastämme durch Ruben. Eher möchte ich annehmen, daß vor der Bildung des Jakobsverbandes Ruben noch Oberherr der Bilhastämme gewesen, was späterhin als ungebührlich empfunden werden konnte. Möglicherweise hat ursprünglich der Name Bilha mehr nur negative Bedeutung gehabt: nicht zum Leastamm gehörig, wie der griechische Name der Äoler auch nur ein Sammelnahme ist mit der nega­tiven Bedeutung: nicht dorisch und nicht jonisch; es könnte dann der Name Bilha auch die Niederdeutschen bezeichnet haben, die unter die Führung der hochdeutschen Ribuarier gerieten. Wie dem auch sei, weil das Gesamtvolk als Familie betrachtet wird, muß etwaige Schuld auch als Familienfrevel gedeutet werden. Es fragt sich nur, wie geschichtlich diese Auffassung zu deuten ist. Vermutlich handelt es sich um den Aufruhr von Dathan und Abiram aus dem Stamm Ru­bens, die mit der Rotte Korah sich gegen die Herrschaft des Moses auflehnen und dabei zu Grunde gehen (IV Mose 16). Familiengeschichtlich hat das Alte Testament den Vorgang auch dadurch zum Ausdruck gebracht, daß es Ruben eine Unterlassungssünde bei Josephs Verkauf zuspricht; denn der Ort des Geschehnisses heißt להן dothan (I Mose 37,17) der dein obigen Eigennamen נתן dathan gleichzusetzen ist.

Der Stamm Joseph ist eine Abzweigung von Ruben. Da­her erscheinen die Ribuarier in Europa untergeordnet dem seit Cicero nachweisbaren Namen: Franken, der von Josephs Sohn אפךים Ephraim abzuleiten ist. Es gibt auch eine Namens­form, in der nach syrischer Art r mit I vertauscht ist, die Vlamen. Diese heutigen Bewohner Belgiens wohnten um Christi Geburt nördlich vom Rhein. Sie werden dort unter dem Namen Salier als Franken im engsten Sinne bezeichnet. Die Salier erscheinen wieder als Teil der Chamaven, die im Hamaland, einem Stück der östlichen Niederlande und des angrenzenden Westfalens erscheinen. Dieser Landschafts­name ist aufs sicherste zu deuten. Seit ältester Zeit bezeich­neten die Ägypter ihr Land als Kern und die Bitterseen als Kem-Wer, Ägypter-Meer heißt das also. Im Hebräischen erscheint dieses kem als תם Cham; uns allen ist ja Noahs Sohn Ham geläufig. Er ist daher der Vertreter Ägyptens. Dementsprechend heißt die ägyptische Kunst, Metalle zu legieren und Verbindungen herzustellen, Chemie bis zum heutigen Tage. Hamaland heißt also Ägypterland, weil es an einen Landsee mit brakigem Wasser stieß, die heutige Zuydersee, das Gegenstück zu den Bitterseen. Der römische Name lacus Flevo heißt Vlamensee. Der Name יוטף Joseph wurde erhalten in den Usipiern (Usipern); vgl. die Ableitung des Wortes von אמף `ašaph (I Mose 30, 24). Die Usipier erscheinen in der Geschichte vereint mit den Tenchterern; sie stammen ab von Ephraims Sohn Ταναχ, wie die griechische Bibelübersetzung richtig schreibt; im Hebräischen ist der Name verschrieben ףחד tachan. In nahen Beziehungen zu Usipiern und Tenchterern stehen Tubanten und Amsivarier. Bedeutet der Name Tubanten wirklich: 2 Gaue (Bant wohl gleich פכה banth, später פה bath Tochter), so wird damit gemeint sein: Ephraim und Manasse, womit die nahe Beziehung zu Joseph und Usipiern gegeben ist. Bei den Amsivarier im Sauerland und westlichen Rheinland mit dem luxemburgischen Flüßchen Sauer ist stärker die Beziehung zu den Ribuariern. Den Namen möchte ich zerlegen in am und sivarier. am עם Volk, so daß Sivarier der eigentliche Name ist, der denn auch in den Wohnsitzen des Stammes als Suerland, Sauerland und Sauer erhalten ist. Die Sivarier leite ich ab von Ephraims Tochter שאךה še‘ra (I Chron. 7,24).

Bloß kurz erwähnt werde in diesem Zusammenhang die Tatsache, daß die Jakobs- und Josephsgeschichten besonders bei den fränkischen Nachkommen Josephs haften geblieben sind und die Grundlage bilden für alles, was man als das Alte Testament der Germanen bezeichnen könnte.

Nun haben wir noch eine große Gruppe der Franken: Chatten, Chattuarier, Bataver und die Nebenzweige von diesen, die Kaninefaten, Marsaken und Sturiern. Sind die Chattuarier schon durch ihren Namen als Stammesverwandte der Chatten gekennzeichnet, so nannten sich die Bataver selbst Abkömmlinge der Chatten. Alle diese Stämme be­wohnen ein ausgedehntes Gebiet von der Rhön über Hessen, Ruhr, Niederrhein bis zur Nordsee. Zur Erklärung müssen wir dabei auf die Völkerverhältnisse bei Haran kommen. Im nördlichen Mesopotamien und insonderheit Armenien lebte das Volk der Hethiter. Bei den Assyrern heißen sie chatti, bei den Ägyptern mit irgendwelchen Vokalen ch i t, im Alten Testament חה chet, Plural חהיפ chittim. Die Hethiter sind ein Volk mit ausgesprochener körperlicher Besonderheit, die in verstärktem Maße die Körpereigenschaften der Juden dar­stellt. Während der 18. und 19. Dynastie Ägyptens kam es zu großen Kriegen mit ihnen, in die auch der Pharao der Bedrückung, Ramses II., verwickelt wurde. Was nun das Merkwürdige dabei ist, die Herrenschicht der Hethiter mit ihrer Hauptstadt Haran waren Fremde, waren Arier, genauer Iranier, zu denen auch die eigentlichen Perser gehören. Diese Arier hatten auch zeitweise Palästina überschwemmt und bil­deten dort die regierende Adelsschicht; diese Verhältnisse, die erst in neuster Zeit festgestellt sind, sind von entscheidender Bedeutung für die Israeliten und Germanen gewesen. lm Gefolge der Arier sind sie von Haran über Palästina nach Ägypten gelangt. Weil sie aus dem Lande der Hethiter kamen, nannte man sie vielfach selbst so. Daher ja die Na­men Chatten und Chattuarier. Von einer Nebenform des Namens Chatten stammt der heutige Name Hessen. Für die Abstammungsverhältnisse gibt uns die nötige Aufklärung der Name der Bataver. Denn er beweist, daß alle hier in Frage kommenden Stamme abstammen von פהףאכ Bethuel; er ist der Vater Rebekkas, die das Weib Isaaks und Mutter Jakobs wurde, und dann ist er durch Laban der Großvater Leas und Pallets, also einer der wichtigsten Mitglieder der israelitisch-germanischen Völkerfamilie. Hat man immer die Ehe Rebekkas mit Isaak gedeutet als Verstärkung der ältesten, der Abraham-Gruppe, durch einen Nachschub aus Haran, so sehen wir, uni welche Völkerstämme es sich dabei gehandelt hat, verstehen auch, warum der Ribuarier, d. h. Ruben, in Europa seinen Namen erhalten hat von דנכה ribqa, wie Rebekka im Hebräischen heißt. Der Unterstamm der Bataver, die Kaninefaten, werden vermutlich in irgend einer Weise nach Kalman genannt sein; der mittelalterliche Name ihres Landes Kinnehem = פננן kena‘an.

Hier läßt sich nun eine schwierige Frage aufklären, die mit den bisherigen Mitteln nicht lösbar war. Im europäischen Hethiterlande, um diesen Ausdruck einmal zu gebrauchen, und darüber hinaus sich abschwächend gibt es ein besonderes Wort für einen Wasserlauf apa, opa, ipa, abgekürzt pe und hochdeutsch affa usw., z. B. in der Nähe meines Wohnortes Aprath, der Quellort der Düssel, weiter abwärts Dornap, dann Hespertal, Tal der hesipe des Buchenbaches; nach Hagen zu die Ennepe, Milspe usw. Solche überaus zahlreichen Namen lassen sich aus dem Germanischen nicht erklären. Denn das lateinische Wort aqua Wasser ist germanisch Ache, aha, abgekürzt a. Dafür heißt der Plural von ap- im Arischen Wasser; vgl. iranisch der Blitzgott apâm napât der Sproß der Wasser, d. i. der aus dem Wasser der WoIken gezeugte Blitz. Aus Haran stammt unser Wort apa und ist von den germanischen Hethitern ins Deutsche übernommen worden. Haben wir 3 Stammesnamen, wo hebräisches r als germanisches I wiedergegeben wird, so beachte man, daß dieser Wechsel gleicherweise sich auf das Syrische, Ägyptische und Iranische zurückführen läßt.

Verwandte Gedankengänge leiten uns hinüber zu dem wichtigsten Gesamtnamen Israels, zu נעקב ja‘qob. Das Alte Testament leitet seinen Namen ab von עקב ‘aqeb Ferse (I Mose 25,26; 27,36; Hosea 12,4). Das läßt sich erklären; man muß nur annehmen, daß die Iranier Harans Perser gewesen sind, Farsen in ihrer eigenen Sprache. Da im Germanischen Farse an Ferse anklingt, so ergab die Übersetzung im Hebräischen den Namen Jakob. Die Israeliten und Germanen erscheinen also im Gefolge der Perser. Als Abkömmlinge Harans nannten sie sich nach dem Herrschervolk des Landes, so wie später die Ostgoten nach dem Königshause Amelungen, die Franken nach Karl dem Großen Kärlinge hießen. Nach den Persern heißen mehrere Volks- und Stammesbezeichnungen. Im Deboraliede heißen die israelitischen Krieger פדון pherason, das entspricht dem germanischen Stamm der Friesen, die zu Juda zu rechnen sind. Weiterhin heißt ein Stamm oder eine Klasse der vorisraelitischen Bevölkerung פרי׳ pherissi. Hierhin zu rechnen ist auch Judas Sohn פרוי pherez, vielleicht sogar mit Abfall der Schluß-Konsonanten אפדין Ephraim. Die lautlichen Änderungen deuten auf die üblichen Volks-Etymologien hin. Nun erscheint auch beim Namen Juda der Name Jakobs selbst, nämlich als Angeln; diesen Namen leitet man ab vom Gottesnamen Ingwo, der dem Namen יעקוב ja‘qob gut entspricht. Es ist sehr bezeichnend, daß auch in dem südlichen Gebiet Judas die Angeln erscheinen, wie es angibt die lex Angliorum et Werinorum, hoc est Thuringorum. Man kann nun den Namen יהףךה jehuda in Zusammenhang bringen zur Gottesbezeichnung הדד hod göttliche Majestät. Das ergibt in der üblichen Namensform יהד jahod. Nun heißt aber in den hebräischen Namen mit Verschleißung des Schluß-d der Name Gottes Jehova, wie wir sagen, יהל und יהף jaho und jahu. Demnach ist Juda genannt nach dem israelitischen Gottesnamen. Fernerhin erscheint der Gesamtname des Volkes, Jakob, bei Teilen Judas, bei den Angeln und Friesen.

Es heißt nun aber nur der nördliche Teil des Stammes Jüten, d. h. Juda, der südliche bloß Juthungen Abkömmlinge der Jüten. Danach ergibt sich als älteste Volksbildung folgendes: Sie setzt mit dem Glauben an Jehova zuerst ein unter dem Namen Jakob und Juda bei der Gruppe der Jüten, Angeln und Friesen, die sprachlich noch im Anfang unserer Zeitrechnung als besondere Gruppe der Westgermanen erschei­nen. Neben ihnen erscheint dann als ungegliederter Rohstoff zur Stammesbildung eine Volksmasse, die als zunächst schwacher Volksteil einen weiblichen Namen Lea erhält. Einen Teil Leas zieht der ursprüngliche Jakob- oder Juda-­Stamm näher an sich heran, so daß er Abkömmlinge Judas, Juthungen genannt wird, während zwei andere Teile Leas, Schwaben und Bayern, sich etwas selbständiger halten und der eine, die Bayern, den Lea- oder Levinamen zur Sonder­bezeichnung sich erhält. Ungefähr gleichzeitig mit dem Auf­treten Judas erscheint eine zweite Gruppe, die eine ebenbürtige Stellung erringt und daher als Mutter oder Erstgeborener Jakobs erscheint, als Rebekka, Ruben, Ribuarier. Von weiterem Aufbaurohstoff gelingt es Juda noch, zwei kleine Reste, Isaschar und Sebulon, an sich heranzuziehen, während zwei andere Gruppen sich selbständig halten und daher von Jakobs Kebsweibern abgeleitet werden. Von größ­ter Bedeutung ist die Tatsache, daß Lea im ursprünglichsten Sinne sich deckt mit den hochdeutschen. Wird Juda zu Lea gezählt, so bezieht sich das vermutlich auf die angegliederten Zweige der Juthungen, während bei Ruben umgekehrt die abhängigen Niederdeutschen nicht weiter berücksichtigt wer­den. Schließlich bildet sich Ruben und darüber hinaus auch noch Simeon um zu den Rahelstämnen Joseph und Benjamin, die dauernd die Nebenbuhlerschaft zu Juda und seinen Schutzbefohlenen festhalten; bei den Germanen spiegelt sich das wider in dem scharfen Gegensatz zwischen Franken und Sueben. In gewissen Grenzen kann man das Auftreten Josephs als eine Erhebung des niederdeutschen Volkstums betrachten. Im Alten Testament ist die Darstellung offensichtlich beeinflußt von Joseph. Er erscheint als der Edle und Großmütige, Juda als der Niederträchtige; man denke an Josephs Verkauf oder an die widerlichen Ärgernisse Judas und seiner Familie nach der Darstellung von I Mose 38. Diese gehässige Berichterstattung ist ein altes Gegenstück zu unsern Wahlaufrufen.

Der andere Name des Stammvaters, ישדאם jisra‘el wird ausdrücklich als viel jünger bezeichnet. Allgemein hat man ihn im Anschluß an eine volkstümliche Deutung aufgefaßt, als: Gott streitet. So unzweifelhaft richtig diese Auffassung scheint, sie ist trotzdem nicht berechtigt. Denn ישדאם jisra'el kann nicht geschieden werden von שבה und שרי sara und saraj, wie Abrahams Weib heißt. Der Ursprung dieses Namens geht über den uns gesteckten Rahmen hinaus. Der Name Israel bezeichnet insonderheit die Rahelstämme; dem entspricht, daß שדי saraj mit Vertauschung von r und I bei den Germanen als Salier erscheint, einer der wichtigsten Namen der Franken.

Nun haben wir noch einen wichtigen Gesamtnamen, nämlich den der Germanen. Beim Beginn unserer Zeitrechnung haftete dieser Name insonderheit an linksrheinischen Stämmen, die man für ursprünglich gallisch oder wenigstens nachträglich verwelscht ansieht. Allerdings ergibt sich dann der selfsame Widerspruch, daß die Germanen, die Cäsar veranlaßt haben zu seiner berühmten Ausführung über die Germanen, nämlich die Eburonen, gar keine Germanen, sondern Gallier gewesen wären. Will man den Namen Germanen erklären, so muß man ausgehen von einem Ländernamen bei Haran מכי minni (Jer. 51,22), wir sagen nut Vorsilbe Armenien. Von hier kam Abraham nach Kanaan, um dort als Fremder, als גד ger zu weilen. גך־מני ger­minni Germane, d. h. Fremdling Armeniens, ist also ihre Bezeichnung. Da die Perser ebenfalls in Haran geweilt haben, trägt einer ihrer Stämme den Namen Τεϱμάνιοι; möglich, daß unsere Vorfahren ihren Namen erst den herr­schenden Persern entlehnt haben.

Es gibt noch paar Scheinbeweise für den semitischen Ur­sprung Israels. Zuerst die Völkertafel (I Mose 10). Mit ihr ist aber für unsere Frage nicht viel anzufangen, weil sie die Vergangenheit etwa unter dem Gesichtswinkel des 7. Jahr­hunderts betrachtet. Sind die Sprachverwandten des Judentums wie die Aramäer und Araber mit ihm zusammengestellt, so werden dagegen Babylonier und Kanaaniter aus Gründen, die wir hier nicht zu erörtern brauchen, dem Ham, also den Ägyptern angeschlossen. Allzuviel Gewicht wird man wohl kaum darauf legen können, daß eine Reihe arabischer Stämme als Söhne des Ismael und der Ketura von Abraham abgeleitet werden (I Mose 21; 25,1-6). Vermutlich verdanken diese Mitteilungen ihren Ursprung der Beschneidung der Araber; man beachte, daß Ismael entsprechend arabischer Sitte als Dreizehnjähriger beschnitten wurde (I Mose 17,25). Großes Gewicht hat man dagegen gelegt auf Abrahams Ableitung aus der babylonischen Stadt Ur, die durch glückliche Aus­grabungen für uns größte Bedeutsamkeit genommen hat (I Mose 11,26-32). Außerdem hat man in Babylonien eine Bevölkerung mit kanaanitischer, also hebräischer Sprache und kennzeichnenden Namen, darunter auch Abram nachge­wiesen. Tatsächlich ist aber für den Ursprung der Israeliten und Germanen die Nachricht unbrauchbar. Denn der Stamm­vater des Volkes heißt nicht Abram, sondern Abraham; die Form Abram ist bloß eine Volksdeutung. Dann hat die Stadt Ur schlechterdings keine Bedeutung für Israel und die Ger­manen. Begreiflicherweise erscheint bei ihnen nicht Babylonien, sondern Ägypten als entscheidende Kulturmacht. Dann wird Haran ausdrücklich als das Vaterland Abrahams bezeichnet. Ferner wird sein Neffe Lot als Sohn, sein Bruder Nachor als Schwiegersohn Harans bezeichnet. Vermutlich Ist der Name נהלד nachor verschrieben für נהלד nahor, d. h. der Mann Mesopotamiens, also Harans. Die Heranziehung Urs muß in anderer Weise gedeutet werden. Eins der wichtigsten Völker Kanaans waren die Amoriter, die durch Begründung Babels als Großstadt größten Ruhm und Einfluß gewonnen haben; erscheint doch als Folge ihrer Herrschaft die Keilschrift auch in Palästina. Begreiflich daher, daß die nach Kanaan verschlagenen Amoriter sich gern als Abkömmlinge ihrer Volksgenossen in Babylonien ansahen. Erst von den Amoritern haben die Israeliten die Beziehung zu Ur übernommen; der kanaanitische Einfluß ist selbstverständlich bei ihnen sehr beträchtlich gewesen, zum großen Leidwesen der Propheten, die immer wieder gegen solche geistige Abhängigkeit geeifert haben.

Was sagt nun das Alte Testament über die leiblichen und sprachlichen Unterschiede zwischen den ursprünglichen Israeliten und den Kanaanitern, mit denen sie sich mischten? Um es gleich vorneweg zu nehmen, es ist herzlich wenig, und das mag den unwillkürlichen Eindruck hervorgerufen haben, daß Israel grundsätzlich zu der gleichen Volksgruppe gehört hätte wie Kanaan. Solche Schlußfolgerung ist aber nicht berechtigt. Man lese doch irgend ein älteres Geschichtswerk über Österreich: wie wenig enthält das über den Nationalitätengegensatz in den Habsburgischen Staaten. Gleicherweise ist es auch so schwer, die Romanisierung der Germanen in Frankreich, Italien, Spanien festzustellen. Es sind gelegentliche, zufällige Nachrichten, die erst unserm geschärften Geschichtssinn in ihrer Bedeutsamkeit sich offenbaren. Man betrachte das Alte Testament in unserm Falle wie ein Drama, wo die Mitglieder verschiedenster Völker die gleiche Sprache sprechen. Für die Körpergröße der Israeliten im Gegensatz zu den Nachkommen der Kanaaniter läßt sich an­führen Saul, der mit Haupteslänge alles Volk überragt (I Sam. 10,23), weiterhin die Heldenschar Davids, die vermutlich nur infolge ihrer Größe ihre Taten verrichten konnte (II Sam. 21,15-22; 23,8-39). Für helle Hautfarbe spricht der Name von Jakobs Schwiegervater; denn Laban heißt der Weiße. Sollten wirklich blatte Augen günstig für den Star sein, so könnte man solche bei Israel annehmen, da Isaak, Jakob und Eli im Alter erblinden und die Augenschärfe des Moses bis zum Tode als Ausnahmefall betrachtet wird (V Mose 34,7). Ausdrücklich kann von blauen Augen nicht die Rede sein, weil das Hebräische kein Wort für blau besitzt. Eine bild­liche Darstellung von Israeliten haben wir auf den Stein­reliefs, die Jehus Tribut an den Assyrerkönig um 840 Verherrlichen. Da erscheint der ausgesprochene jüdische, d. h. kanaanitische Typus. Dazu paßt, daß Jehu bei seiner Thron­besteigung in bolschewistischer Weise die herrschenden Schichten, also die Nachkommen der Germanen, ausgerottet hat. Aber vermutlich haben die assyrischen Künstler die Boten Jehus im Lager nicht gesehen, sondere sie in Ninive wie Mitglieder des eigenen Volks, das kanaanitisch aussah, dargestellt. Sehr unsicher ist es auch mit der andern Dar­stellung von Israeliten: Nach dem Tode Salomos um 875 hat Pharao Sisak zahlreiche Orte Kanaans ausgeplündert. Auf einer Tempelwand haben ägyptische Künstler die Na­men der Orte wiedergegeben durch Männer, die auf einer Tafel den jedesmaligen Namen auf der Brust tragen. Er­scheinen sie nicht jüdisch, so kann das daher herrühren, daß die Künstler die doch nur sinnbildlichen Personen gar nicht als Israeliten rassengetreu darstellen wollten oder es auch nicht mehr konnten bei dem allgemeinen Verfall der damaligen Kunst.

Anders als diese Dürftigkeit der Quellen sind zwei geschichtliche Angaben zu werten. Das Morgenland kennt nirgendwo die Feuerbestattung. Man begrub die Toten; nur die lranier setzten sie vielfach den wilden Tieren aus. Eine Mischung beider Sitten ist die Bestattung der Erzväter in einer Höhle bei Hebron. Man legte die Leiche nach iranischer Art einfach auf den Boden, verschloß dann aber den betreffenden Teil der noble entsprechend der Bestattung; ähnlich wurden auch die Perserkönige in Persepolis beigesetzt. Aber die Männer von Jabes haben die Leichen Sauls und seiner Söhne verbrannt (I Sam. 31,8-13); ebenso wird die Leiche Asas, des Urenkels von Salomo, feierlich in Jerusalem auf einem gewaltigen Holzstoß inmitten wohlriechender Kräuter verbrannt (II Chron. 16,14). Hier haben wir germanische Sitte vor uns. Nach einer Andeutung von Jeremias (34,5) hat man es bei allen Königen Judas so gehalten.

In der Völkertafel erscheint עבך ‘eber, nach dem die Eburonen heißen, als ein Vorfahr Abrahams (I Mose 10,21-32). Da die Israeliten Ausländern gegenüber in der Regel Hebräer heißen, ist diese Anwendung des Namens Eber sehr auffällig; verstärkt wird diese Tatsache dadurch, daß Sein, der Sohn Noahs, als der Vater aller Söhne Ebers bezeichnet wird. Als Söhne Ebers erscheinen פבג peleg und נמטז joqtan. Diese beide müssen also als nahe Verwandte der Israeliten und Germanen gewertet werden; als solche kommen nur die Gallier in Betracht. Nach dem Wort πολύς viel sind die Polen genannt und die abgeleitete Form: Polaken. Polaken entspricht nach den Gesetzen der germanischen Lautverschiebung den falahi (West- und Ost-)Falen; der Name bedeutet also schlechtweg: Volk. Das Wort Polaken im Sinne: Volk erscheint im Alten Testament als פבנ peleg. Dazu vergleiche man פבנ palag Sippe, Clan und פגנה pelugga Sippe. Das entspricht bei Vertauschung von p und b dem Volksnamen der Belgier; Belga פבנה pelugga. יבטו joqtan heißt zunächst der jün­gere, der jüngste Sohn. Die Zusammenstellung Joqtans mit südarabischen Stämmen ist wohl nicht anders zu werten als die Ableitung anderer arabischer Stämme von Abraham. Nun erscheinen als Nebenzweig der Gallier, als Galli minores könnte man sagen, die Aquitanier, das sind die Kinder Joqtans. Nun kommt noch die Hauptgruppe der Gallier, die Kelten im eigentlichsten Sinne. Um deren Namen Walchen verstehen zu können, muß noch eine sprachliche Besonderheit des Gallischen erklärt werden: p im Anlaut und zwischen zwei Vokalen fällt fort. Diese auffallende Tat­sache erklärt sich durch die germanische Lautverschiebung: Sie wandelt p in f um; schreiben wir dieses f als v und sprechen dann dieses v als Halbvokal w, dann haben wir die Vorstufe zu der gallischen Sprachbesonderheit; schließlich wurde der Halbvokal im Keltischen ganz unterdrückt. Aus Polaken wurde also germanisch: falahi und dann gallisch: walah (i).

Aus Polaken, פבכ peleg wurde mit palataler Aussprache des letzten Konsonanten פבשהים pelistim die Philister; denn sie sind Gallier. Daher sind sie Eisenschmiede wie ihre Verwandten in Europa. Im Morgenlande waren groß im Eisen­gewerbe gewisse Bewohner des östlichen Kleinasiens und Ar­meniens, die Chalyber und C h a I d e n. N a c h  d i e s e n Chalden heißt das Volk: Galater, Gallier. Daher die beides­malige Benennung eines großen Philisterkriegers גביה goljat (1 Sam 17,4; II Sam. 21,19). Die Philister-Riesen zur Zeit Davids leitete man alle ab von der Stadt Gath (II Sam. 21,22). Nach dem Josua-Buche (11,22) blieben die Riesen nur in den Philisterstädten Gaza, Gath und Asdod übrig. Sie werden bezeichnet als Kinder des עכקanag. Dieses Wort bezeichnet aber die Halskette; das ist der torques, eine kennzeichnende Besonderheit der gallischen Ritter in Europa. Nach den Darstellungen der Ägypter trugen die Philister ihr langes Haar zu einem Büschel zusammengebunden, wie wir es von unsern Darstellungen alter Germanen kennen und wie es nach dem Bericht von Absalom (II Sam. 14,26; 18,9) auch am Hofe Davids Sitte war. Namen von Philisterstädten sind offensichtlich indogermanisch;  עמךיו ‘eqron = άϰϱον άϰϱόπολις אשדלד  ‘asdod = άστν; zu אשמביר: ‘asqelon vgl. scala Leiter, also bezeichnet der Name die Burg. Stehen die alten Germanen in den letzten vorchristlichen Jahrhunderten nachweislich in den innigsten Beziehungen zu den Galliern, so Abraham und Isaak zu den Philistern (I Mose 20; 26). Wir haben uns das Verhältnis von Germanen und Galliern vermutlich so vorzustellen: Die Germanen sind ein Zweig der Gallier gewesen und auch nach ihrer Selbständigmachung sprachlich eng mit ihnen verwandt. Die Gallier unterschieden sich von den Germanen dadurch, daß sie wenig oder gar nichts von der hebräischen und vollends von der ägyptischen Sprache und Bildung angenommen haben. Die Gallier erscheinen dadurch altertümlicher; ihnen fehlt dafür das geistige Erbgut Ägyptens und Kanaans, und infolge dieses Mangels auch wohl sind sie fast vollständig den Römern und Germanen erlegen. 

Werden beim Auszug Israels fremdstämmige Begleiter, genannt (II Mose 12,38), so werden das die Gallier gewesen sein. Sie heißen ךב עדב ‘ereb rab viele Westliche, Europäer könnten wir geradezu sagen. Wohin zielte nun der Auszug? Nach dem vorliegenden Text des Alten Testaments ist es von vorneherein Kanaan. Aber ist das nicht nachträgliche Umdeutung, weil ein Bruchteil des Volkes im Jordanlande unterkam oder vielleicht richtiger gesagt, hängen blieb. Ist bei der Berufung von Moses die Rede von einem offenen Lande, darinnen Milch und Honig fließt, so paßt das auf Kanaan gar nicht. Denn es ist nicht offen, sondern gebirgig; Honig spielte keine allzu große Rolle, weil die Lindenwälder fehlten; noch weniger kam die Milchwirtschaft mit der dar­aus sich ergebenden Butterwirtschaft in Frage, weil schon das alte Kanaan in erster Linie ein Land der Ölbäume und ihres Öles gewesen ist. Dagegen ist die norddeutsche Tiefebene wirklich ein offenes Land mit früher großen Linden­wäldern und ausgedehnten Weiden und Wiesen. Merkwürdig ist die Darstellung des Alten Testaments, daß Moses ins gelobte Land nicht kommen sollte; er kommt doch hinein, indem er das ganze Ostjordanland erobert. Nur künstlich wird ein Rechtstitel für Israels Einbruch in Kanaan ge­schaffen durch das Erbbegräbnis der Erzväter, während Mitteleuropa als ehemaliger Wohnsitz des Volkes recht­mäßiges Vatererbe gewesen ist.

Konnten wir im Hamalande eine Erinnerung an Ägypten wiedererkennen, so gibt es mehrere bedeutsame Namen, die der Gegend Harans ihren Ursprung verdanken. Zuerst אשפני ‘askenas (Jer. 51,27; I Mose 10,3), eine landschaftliche Bezeichnung Armeniens oder des östlichen Kleinasiens, also eines Landes mit salzigen Binnenseen. Nun liegt in der Nähe der einzigen derartigen Salzseen in Mitteleuropa, bei den Mansfelder Salzseen Ascania, das heutige Aschersleben. Der armenische Wansee hat dem schwedischen Wenersee den Namen gegeben, der andere armenische See, der Urmia­see, dein Wärmlande nördlich vom Wenersee. Hieß das Land am obersten Tigris und an beiden Seen Nairi, so in Schwe­den eine Landschaft am Wener- und Wettersee das Land der Njaren. Dann hat vor allein der Name für das Zwei­stromland Naharain sich in den Niederlanden erhalten. Dort befanden sich die Germanen wieder in einem Lande zwischen Strömen und bezeichneten es daher als Naharain. Dabei deuteten sie das Wort als: nahe dein Rhein. So kam der Strom zu dem Namen, der ihm für immer bleiben sollte. Vielleicht ist auch der märkische Rhin danach genannt, daß er zwischen Elbe und Oder mitten im Havelhufeisen auch in einem ausgesprochenen Mesopotamien sich befindet. Auch der südliche Mündungsarm, der Waal, Vahalis der alten Zeit, ist germanischen Ursprungs und abzuleiten von aha Wasser mit anlautendem w statt ‘; wasserreich heißt er im Gegensatz zum alten Rhein wegen der großartigen Flutwelle. Merkwürdig ist auch folgendes: Im Debora-Liede wird als Wurzel Ephrams עמבקamaleq bezeichnet, so daß Richt. 12,15 das Stammesgebiet inmitten Kanaans als Gebirge der Amalekiter bezeichnet wird. Man kann עמבק deuten als Volk am Lek. Nun sitzt der Ephraim Europas, der Stamm der Franken, am Lek.

Läßt diese Tatsache die Rheinlande als ursprünglichen Besitz der Germanen erkennen, so beweist auch alles andere, was wir über die Sitze der germanischen Stämme kennen gelernt haben, darauf hin, daß die Germanen bis zum Beginn unserer Zeitrechnung die Sitze behauptet haben, die sie schon ein Jahrtausend früher eingenommen haben. Denn die landschaftliche Verteilung der Stämme entspricht bis in die Einzelheiten den Stammbäumen des Alten Testaments. Was dort im Josua-Buche erzählt wird von planmäßiger Verteilung des Landes an die einzelnen Stämme, ist in Europa Wirklichkeit geworden. Offenbar war im Gegensatz zu Kanaan die Mitte unseres Erdteils so gut wie menschenleer. Es konnten daher Germanen und Gallier unter Aufrechterhaltung der Stämme und Sippen das riesige Land verteilen. Es Ist äußerst bemerkenswert, daß auch ältere Stammesbeziehungen zwischen Germanen und Galliern berücksichtigt wurden; kamen doch die germanischen und gallischen Stämme nebeneinander, die statt Dörfer nur Einzelgehöfte bewohnten. Da beide Völker zahlenmäßig noch schwach waren, so wurden zuerst nur die günstigsten Punkte an Land­seen, Flußufern und in Lichtungen besetzt; von da aus wur­den bei der starken stetigen Volkszunahme die Nachbar­gebiete aufgeschlossen, bis in den letzten vorchristlichen Jahr­hunderten für beide Völker Übervölkerung und damit der Trieb zur Völkerwanderung eintrat.

Als Hauptergebnis offenbart sich die Tatsache, daß im zweiten vorchristlichen Jahrtausend die Germanen ein Volk und e i n e n Staat bildeten. Späterhin ist der Gesamtstaat in seine Teile und Unterabteilungen zerfallen. Wie er­klärt sich das? Gewöhnlich zieht man zur Erklärung die räumliche Ausbreitung eines Volkes heran. Darin steckt ein Kern von Wahrheit; aber allzuviel ist damit nicht anzufangen. Weithin zerstreut, in Rußland, Siebenbürgen, Südbrasilien, Palästina usw. gibt es Deutsche; aber in der nächsten Nach­barschaft, in den Niederlanden und in Luxemburg, gibt es keine Deutsche, obwohl von Stammesunterschieden dabei keine Rede ist. Sind anfangs alle Germanen ein Volk, späterhin aber nicht mehr, so ist diese Tatsache richtig nur aus dem Alten Testamente zu deuten. Israel bestand aus einer Reihe von Stämmen; eine Einheit wurde und blieb es nur durch den gemeinsamen Glauben an Jehova. Indem die Germanen den Gott ihrer Väter bis auf eine schattenhafte Erinnerung vergaßen und so wieder völlige Heiden wurden, löste sich ihr Volkstum und ihr Staat in seine Teile auf. Mögen die Israeliten im Morgenlande viele Schuld auf sich geladen haben, es bleibt ihr Ruhm, daß sie sich zum alleinigen Dienst Jehovas durchgerungen und damit dem Christentum die nötige Grundlage geschaffen haben.

Im verkleinerten Umfang haben die Germanen die Einheit von Volk und Staat erneuert im deutschen Reiche; dabei ist bemerkenswert, daß Franken und Sachsen die Hauptsache geleistet haben, also die Stämme, die schon in ältester Zeit die Führung hatten, nämlich Ruben, Joseph und Juda. Aber viel bedeutsamer ist, daß dabei wieder der Glaube an Jehova in erneuerter Form als Christentum ausschlaggebend gewesen ist. So jämmerlich das Christentum Chlodwigs gewesen ist, für Merowinger und Karolinger war mit seiner Bekehrung die Grundlage des Gesamtstaates geschaffen. Otto der Große vollends, der größte Staatsmann unseres Volkes, hat instinktiv herausgefühlt, wie allein die Einheit von Volk und Staat sich neu schaffen ließ, Seine einzigartige Gründung, das heilige römische Reich deutscher Nation, ruht auf Christentum und Kirche. Seine Schöpfung, das Deutschtum, kann nur bestehen durch Fortbildung seiner Grundgedanken.

Es ist die beklagenswerteste Erscheinung unseres Staatswesens, daß unsere leitenden Politiker sämtlich ohne klare Einsicht darin sind, wie allein das Reich sich aufrecht erhalten läßt. Selbst ein Bismarck hat das nicht begriffen; sonst hätte er den Kulturkampf nicht in der Weise geführt, wie er es getan hat. Nur so ganz obenhin hat er nachträglich auf die mittelalterlichen Kämpfe zwischen Kaiser und Papst hingewiesen. In Wirklichkeit bedeutete das Kaisertum auch die Erneuerung jener alten Streitigkeiten. Die Kyffhäusersage geht ja auf sie zurück. Daher war in demselben Augenblick, wo das Hoch auf den neuen Kaiser erklang, die hochkirchliche Partei zur Stelle. Das Zentrum ist der Schatten des Kaisertums. Es nahm den Faden genau an der Stelle auf, wo ihre geistigen Vorgänger ihn im Interregnum hatten fallen lassen. 600 Jahre waren für die nur scheinbar neue Partei einfach nichts. Es war so, wie unser Volksmärchen auf alttestamentlicher Grundlage, Dornröschen, es schildert: der Koch, der im Begriff gewesen war, dem Lehrling eine Ohrfeige zu geben, schlug wirklich zu, als der hundertjährige Zauberschlaf von ihm gewichen war.

Wie Israel nur durch den Glauben an Jehova zusammen­gehalten wurde, so das Reich nur durch das Christentum. Wir sind eben das auserwählte Volk Gottes. Das ist kein Wort leeren Hochmuts, sondern der tiefsten Sorge. Denn wir sind anders als alle Völker der Erde. Der Engländer, der Franzose z. b., ganz gleich ob bürgerlich oder sozia­listisch, ist national durch und durch. Der Deutsche ist zu­nächst weltbürgerlich. Auf die Dauer kann das an und für sich so lobenswerte Streben der sogenannten nationalen Par­teien ihr Ziel verfehlen. Dem Deutschen gelingt es doch nicht, auf französische und englische Weise deutsch zu sein. Wir müssen uns Otto den Großen zum Vorbild nehmen und mit den Mitteln unserer Zeit sein Werk wiederholen: Durch das Christentum zum Deutschtum. Religion ist Privatsache; dies Wort mag passen auf amerikanische Verhältnisse, auf die deutschen angewandt stellt es den Gipfelpunkt des Un­sinnigen dar. Unsere Aufgabe ist es, im Dienste des Reiches uns zu scharen um das Kreuz Christi. Denn wie wir ge­bunden sind in unserem Tun durch die geschichtlichen Ver­hältnisse der Urzeit, lehrt in unübertrefflichster Weise Goethe:

 Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen,

Die Sonne stand zum Gruße der Planeten,

Bist alsobald und fort und fort gediehen

Nach dem Gesetz, wonach du angetreten.

So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen,

So sagten schon Sibyllen, so Propheten;

Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt

Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Dr. Bernhard Kummer

Midgards Untergang

Germanischer Kult und Glaube

in den letzten heidnischen Jahrhunderten.

Preis Mk. 9.—

 

Einige Urteile: 

Ein Buch das man nur m i t t i e f e r  E r s c h ü t t e r u n g wieder aus der Hand legt, ein Buch von dem unsagbar tragischen Schicksal des germanischen Stammes zutiefst all unser Wesen rührend in der Lösung des Rätsels von der Entstehung des „faustischen Menschen“, die uns Spengler schuldig blieb. 

Sanitätsrat Dr. Hermann Seeliger.

 

Die Arbeit ist groß geplant und energisch durchgeführt.

Prof. Dr. Gustav Neckel, Berlin.

 

C h a r a k t e r v o l l, s e l b s t ä n d i g, mutig kritisch, Belesenheit und Scharfsinn bekundend, da und dort g e d a n k e n s p r ü h e n d und durchhin g e f ü h l d u rc h w ä r m t: stellenweise in schönes Sprachgewand gekleidet, mit konzisen Formulierungen, die ä s t h e t i s c h e n  G e n u ß gewähren. Meiner Begutachtung ist meines Erinnerns eine bessere Dissertation nie unterstellt gewesen. Ich habe für mich selbst von ihr gelernt und beim Lesen mit Stolz als Germane mich gefühlt.

Prof. Dr. H. Haas in Theol. Lit. Ztg.

 

Nicht wenige Sätze, meist polemischen Inhalts, bekunden e i n e  p r a c h t v o l l  t r e f f s i c h e r e  E i n g e b u n g.

Prof. Dr. Andreas Hensler i. Dt. Lit. Ztg.

 

Das Buch kommt zu Klarheit über das religiös-sittliche Wesen des Germanentums und schafft Grundlagen, die uns gestatten, entwicklungsgeschichtlich zu denken, die S e e l e unserer Vorfahren zu verstehen. Der Verfasser ist G e s c h i c h t l e r und P s y c h o l o g. Das scheint selbstverständlich, ist es aber nicht.

 Dr. Käthe Schirmacher i. Danziger Allg. Ztg.

 

Unter den neuesten deutschen Darstellungen der nordischen Bekehrungsgeschichte ist in allererster Linie das in jeder Beziehung anregende und aufrüttelnde Buch von Bernhard Kummer zu nennen. Geistreich, eigenwillig, dabei überall auf eigener gründlicher Quellendurchforschung fußend, tritt uns hier ein Autor entgegen, der nicht nur die Werkzeuge des gelehrten Handwerks gewandt zu brauchen versteht, sondern dem auch die Begründung seiner These tiefste Herzenssache ist.

Prof. Dr. R. Meißner. Bonn, in „Forschungen und Fortschritte". 1930. H. 1.

 

EDURAD PFEIFFER VERLAG - LEIPZIG S 3

 

 

 

Nordischer Gedanke und Verantwortung

 von Sophie Rogge-Börner    br. Mk. 3.—. geb. Mk. 4.—

 

Die bekannte Verfasserin unterzieht den Rassebegriff, soweit er sich auf den Menschen bezieht, einer gründlichen Nachprüfung und stellt ihn mit unwiderleglicher Klarheit als eine Doppelerscheinung von Leib und Seele dar, in der das körperliche Erscheinungsbild nur das Gefäß darstellt für die geistige Kraft, die wir Seele nennen. Die Erscheinung Seele ist der Erscheinung Leib übergeordnet. Die bis­herige Kennzeichnung des Rassebegriffs als einer primär biologischen Erscheinung, die sekundär auch ein seelisches Gepräge trägt, ist also ein Fehlgriff. 

Mit zwingender Logik gibt Verfasserin die Beweisführung. 

D a s  B u c h  w i r d  d a s  g r u n d l e g e n d e  R i c h t w e r k  f ü r  e i n e n  v e r i n n e r l i c h t e n  u n d  f r u c h t b a r  z u  m a c h e n d e n  R a s s e g e d a n k e n  w e r d e n ! Der Name der Verfasserin bürgt für die Bedeutung des Buches. 

Es ist das Buch, das im Rassenschrifttum noch fehlt; denn es be­antwortet erstmalig die Frage: „Was ist menschliche Rasse?“ 

Ein umfassendes sachliches Wissen ermöglicht es der Verfasserin. die Rassenfrage in allen ihren Zusammenhängen zu überblicken und zu werten. So Grundlegendes ist zur Rassenfrage noch nicht gesagt worden! Die Beweisführung ist von unerbittlicher Logik. Das Nor­dische Schrifttum erfährt eine unschätzbare Bereicherung mit diesem Buche, das sich doch auch an jeden deutschen Menschen und sein menschliches Einzelleben ganz unmittelbar und mit packender Dring­lichkeit wendet. Gelebtes Rassebewußtsein steht unter dem inneren Gebot:

Herr sein über das Ich - zum Nutzen des Wir!

Prof. Wirth schreibt in seiner Schrift: „Was heißt Deutsch“:

 Besonders sei auch die so mutige Schrift einer deutschen Frau, S o p h i e  R o g g e – B ö r n e r , „Nordischer Gedanke und Verant­wortung" genannt, welche erledigend mit dem ganzen Schlagwörter­apparat und der völlig entstellten tendenziösen Geschichtsschriftstellerei dieser „nordische” Männerrechtler abrechnet. Ihre Schrift ist das Beste und Wertvollste, was bisher über die Frau im Zusammen­hang mit der nordischen Bewegung geschrieben wurde. Sie sei jedem verantwortungsbewußten, wahren und echten Manne, jeder deut­schen Frau aufs wärmste und dringendste empfohlen. 

Die germanische Weltanschauung nach altnordischer Über­lieferung von Dr. Bernhard Kummer. Vortrag, gehalten im Auftrag der „Vereinigung der Freunde germanischer Vorgeschichte" in Detmold am 10. Juni 1930.

2. Auflage in Vorbereitung.                 br. Mk. 1.20

 

 

EDUARD PFEIFFER VERLAG - LEIPZIG S 3

 

 

 

Der Anfänger unsers Glaubens. Eine Untersuchung der Überlieferung der Evangelien von Dr. W. Erbt mit 5 Tafeln und 1 Karte.       Mk. 9.-

Überlassen wir die uns artfremden Jesusbilder den Menschen, aus deren Seele heraus sie geschaffen sind! Nordische Menschen sind stets sich selbst entfremdet worden, wenn sie sich nach diesen Bildern zu bilden unternommen haben: sie haben immer sich selbst verloren wenn sie nach ihnen ihr Wesen zu wandeln sich quälten.

 

Vom Aberglauben zur Lehre Jesu und den Wirrsalen der Gegenwart. Von Dr. phil. Friedrich Schleser. 1929. 156 S. geb. Mk. 4.50 

Dies soeben erschienene, kämpferische Buch voll scharfer, schonungsloser Kritik und aufbauender Gedanken wird Aufsehen erregen. Als Philologe und Volkskundler von den Schriften des berühmten Abraham a Santa Clara ausgehend, zeigt der Verfasser die ungeheure geistige Macht des Aberglaubens, wie sie bis in die hohen Kultur- und Religionsformen hinein vergiftend wirkt.

 

Die Krisis der Gegenwart und die kommende Kultur von D. Dr. Dennert. 100 S.       Mk. 3.-

„Das Buch interessiert alle, die sich über die Notwendigkeit und das Wesen einer künftigen Kultur Gedanken machen.

Archiv f. Psych.

 

Aus des deutschen Geistes Schatzkammer. Betrachtungen über deutsche Märchen von H. Falck.                      br. Mk. 2.50 

Goethe sagte einmal: „Für eine Nation ist nur das gut, was aus ihrem eigenen Innern hervorgegangen ist.“ Gilt dies Wort schon Allgemeinen, dann aber ganz besonders auch von der Frömmigkeit eines Volkes. Gottum und Volkstum stehen im engsten Zusammenhang. Nicht nur, wie der Mensch ist, so ist auch sein Gott, sondern wie ein Volk ist, wie seine geistigen und seelischen Eigenschaften rassenmäßig bedingt sind, so sind auch seine Auffassungen und Begriffe von Gott und dessen Wesen, seine frommen Vorstellungen und Gefühle.

Unsere deutschen Märchen sind nicht nur bequeme Füllsel für müßige Stunden, in denen sie unseren Kindern die Langeweile vertreiben, sondern sie bergen tiefe sittlich-religiöse Wahrheiten.

 

Lösung und Losung. Der Weg aus der Volksnot von Professor Arno Schmieder. 160 S.       kart. Mk. 4 00 

Das Buch gibt praktische Vorschläge zur Belebung der Arbeitslosennot, zur Schaffung zinslosen Kredites. 

Ein hochbedeutsames Buch.

 

EDUARD PFEIFFER VERLAG - LEIPZIG S 3

 

 Here is a scan of the original book

The Paul Senstius Project at Christogenea.org

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